Spiel in Schüttorf deckt Einstellungsprobleme der „Fantastischen Vierten“ auf
„ Wenn Du erst Pfeifen musst und dabei ein Spiel siehst, dass sich vermeintlich nicht an der oberen Leistungsgrenze bewegt, passiert es leicht, dass Du im folgenden Match den Gegner unterschätzt und nicht mehr mit der 100%igen Einstellung in die Partie gehst. Das darf uns nicht passieren. Wir müssen Charakter zeigen und unser eigenes Spiel konsequent durchziehen“, mahnt Coach Patrick eindringlich vor dem Auftritt beim FC Schüttorf 09. Vergeblich…..
Und so dümpelte das Spiel gegen den technisch deutlich unterlegenen Gegner von Beginn an so dahin. Aufschläge ohne den nötigen Druck und dann auch noch mit einer hohen Fehlerquote, eine schlechte Annahme, die regelmäßig im Niemandsland ca. 5 m vom Netz entfernt landet und ein Angriff, der entweder im Block hängen blieb oder mangels Durchschlagskraft leicht vom Gegner aufgebaut werden konnte, zeichneten das Spiel des Tabellenführers aus dem Altkreis aus.
Glücklicherweise konnten in den ersten beiden Sätzen kleinere Aufschlagserien die 2:0 Satzführung sichern.
Über den verlorenen Satz drei will sich der Berichterstatter lieber komplett in Schweigen hüllen. Intern gab es jedenfalls richtig was auf die Ohren, aber alles gehört nun auch nicht an die Öffentlichkeit! Und plötzlich riss sich das Team nochmal zusammen. Insbesondere Niklas „Eisenfaust“ Timpe konnte in finalen vierten Satz nochmal richtig auftrumpfen, sowohl im Aufschlag als auch im Angriff, was ihm letztendlich auch die verdiente Auszeichnung als „Ho-Mann of the Match“ und eine leckere „Hamburger Sauce Original“ einbrachte sowie dem Team einen 3:1 Sieg (25:20; 25:17; 22:25; 25:13) im schlechtesten Spiel der Saison. Überreicht wurde der Preis vom amtierenden „Ho-Mann“ Patrick, dem immer noch deutlich anzusehen war, dass ihm die Vorstellung seiner Mannschaft insgesamt nicht passte.
Aber es war auch nicht alles mies! Mut machte vor allem der erste Einsatz von Jonny Vehrs, dem „Unglaublichen“. Nach einer schier endlosen Pause wg. diverser Krankheiten, am Ende noch Long-Covid als Kirsche auf dem Sahnehäubchen, kehrte der durchtrainierte Modell-Athlet endlich in den Schoß seiner Mannschaft zurück und zeigt gleich eine relativ ansprechende Leistung.
Trotz dieses winzigen Sonnenstrahls an dem ansonsten leistungsmäßig dunklen Nachmittag ist die „Fantastische Vierte“ selbstkritisch genug, sich nach dem Spiel offen zu hinterfragen und nicht gleich in einen unangebrachten Feiermodus zu verfallen. Das ging sogar soweit, dass später von der Teamleitung „Flunkiball“ angeordnet werden musste, um den depressiv mentalen Abwärtstrend zu brechen. Aber auch das konnte die Stimmung nicht retten. Gute Laune auf Kommando wollte sich einfach nicht einstellen. Ein gebrauchter Tag, eine Rückfahrt in Moll.