Akki Weltklasse, Patrick Ho-Mann
Rückblick: Es ist das Abschlusstraining vor dem Mittwoch-Auswärtsspiel in Bersenbrück. Der Trainer lässt gleich zu Beginn die Katze aus dem Sack und verkündet, wer nach den Corona-bedingten Ausfällen von unseren Mittelblock-Assen Jonny und Tobi an der Seite von Harry die vakante MB-Position einnehmen wird. Dieser Moment war erwartet, aber auch allseits gefürchtet worden.
Leider war in diesen Augenblick keine Kamera mit Serienbildmodus auf Connor gerichtet. Dadurch ist im Nachhinein leider eine Oscarreife Filmsequenz in der Kategorie Kurzfilm verloren gegangen. Nach der Nennung seines Namens zeigte die sympathische Wittlager (eigentlich auf der Diagonalposition beheimatet) innerhalb von Sekundenbruchteilen nachfolgende wechselnde Emotion, die sich nur anhand seines Gesichtsausdrucks exakt bestimmen ließen und in jeder Schauspielschule als Lehrfilm hätten dienen können. Die nonverbal gezeigte Darstellung kann wie folgt beschrieben werden, wobei auch die Reihenfolge einigermaßen passt: „Ich hab mich wohl verhört!“, Unverständnis, Panik, Hass, extremer Hass, Verzweiflung, Resignation, „Ich hör auf mit Volleyball“.
In der nachfolgenden Einheit ging Coach Patrick natürlich trotzdem detailliert auf die Laufwege für Mittelangreifer ein sowie auf die Abstimmung mit dem Zuspieler. …….cut!
Die Fantastische Vierte hat gerade 3:0 in Bersenbrück gewonnen und Connors breites Grinsen ist wie eingemeißelt! „Ich wusste gar nicht, wie viel Spaß die Mitte bringt! Ich hatte selten so viel Bock!“. Kein Wunder! Schon im Training war Patrick als Zuspieler und Trainer in Personalunion sofort klar, dass mit der üblichen Mitte-Zuspielvariante „Kurz“ oder „Meter“ bei Connor eher wenig zu bestellen ist. Anders gesagt: seine Ressourcen werden nicht ausgenutzt. So kam man überein, den Pass in der Mitte grundsätzlich ca. drei Meter hoch zustellen, wohl wissend, dass sich dann auf der Gegenseite auch ein Zweier- wenn nicht sogar ein Dreierblock mit relativ großen Menschen stellt. Genauso ist es auch gekommen. Wenn man allerdings so hoch abschlägt wie Connor, ist es auch egal, ob man über einen Einer-, Zweier- oder Dreierblock schlägt. Der Gegner hatte der Angriffswucht und Abschlaghöhe der Youngsters nichts, aber auch gar nichts entgegen zusetzten! Eine Tatsache, die nicht nur Connor, sondern auch seinem Trainer und dem Rest des Teams viel Spaß machte.
Und noch jemand lieferte eine Performance ab, die ihm vorher nur wenige zugetraut hätten. Akki hatte sich lt. eigener Aussage eigentlich mental „auf einen gemütlichen Abend auf der Bank“ eingerichtet. Daraus wurde aber nichts und das Unbehagen darüber war dem Barkhauser Tausendsassa seit dem Moment anzumerken, seit dem er darüber informiert wurde, dass er die Diagonalposition von Connor einnehmen wird. Was dann aber auf dem Platz folgte, war eine absolute Demonstration seiner Klasse. Ohnehin nicht mit einer extremen Angriffswucht ausgestattet, fand er extrem intelligent immer wieder in die Lücken derBersenbrücker Abwehr oder die Finger der durchaus nicht kleinen Blockspieler. Der Berichterstatter würde sogar so weit gehen, die direkte Erfolgs-Quote seiner Angriffs-Bälle mit mindestens 90% anzugeben. Auch im internationalen Vergleich ein absoluter Top-Wert, Weltklasse!
Zu Ho-Mann wurde derweil zum ersten Mal Zuspieler Patrick gewählt, der wg. der nicht ganz so präzisen Annahme an diesem Abend einige Extra-Meter zu absolvieren hatte und trotzdem nie die Übersicht verlor. Den exquisiten Preis, eine Flasche Hamburger Sauce Original nahm der sichtliche Gerührte dann aus den Händen seiner Vorgängers und Bruders Mark entgegen.
Nach diesem mit dem letzten Aufgebot eingefahren Sieg sind die Lintorfer weiterhin ohne Satzverlust in der Saison unterwegs. Ein Umstand, dem auf der launigen Rückreise nochmal gebührend Rechnung getragen wurde!