Passend zur Abendzeit lief nicht nur im deutschen Fernsehen ein Krimi, auch in der Lintorfer Halle war es bis zum Ende spannend, als der VfL Lintorf im ewigen Klassiker auf die VSG Ammerland traf. Am Ende stand ein knapper 3:1 Sieg für die Gäste aus dem Nordwesten Niedersachsens auf dem Papier.
Archivfoto stefan Gelhot
Die Vorzeichen auf Lintorfer Seite für das Spiel standen eher schlecht: der etatmäßige Zuspieler Damian Jonczynski, Libero Daniel Kopp und Matthias Engel standen Trainer Stefan Hahler nicht zur Verfügung. Dafür konnte jedoch auf ein Großteil der Jugendspieler aus der zweiten Herren zurückgegriffen werden und für Zuspieler Jonczynski ist Ewald Derksen eingesprungen.
Der erste Satz war bis zur Mitte des Satzes ausgeglichen. Kein Team konnte sich wirklich absetzen, ehe die Ammerländer den Lintorfern am Ende wegzogen und den Satz mit 25:20 gewannen. "Leider ist gegen Ende des Satzes unsere Fehlerquote angestiegen, während Ammerland konstant weitergespielt hat. So konnten sie den Satz für sich entscheiden", analysiert Kapitän Henrik Kollweier den ersten Satz. Mit 20 Minuten Spielzeit war dieser Satz der kürzeste im ganzen Spiel. Im darauf folgenden Satz nahm das Spiel dann richtig Fahrt auf. Lange Ballwechsel und starke Abwehr- sowie Angriffsaktionen auf beiden Seiten brachten die rund 150 Zuschauer in der Lintorfer Halle regelmäßig zum staunen. Am Ende war es vor allem der spätere MVP auf Ammerländer Seite, Timo Pundt, der den Lintorfern regelmäßig die Bälle im Feld unterbrachte. Unbeeindruckt davon spielten die Gastgeber aus dem Altkreis ihren Volleyball und hatten am Ende des Satzes mehrere Satzbälle, welche jedoch immer von der Abwehr der Gäste abgewehrt werden konnten. Ein Ass vom Ammerländer Diagonalspieler bedeutete am Ende das 30:28 für die Gastgeber.
Der dritte Satz war dann an Dramaturgie fast nicht mehr zu überbieten. Kein Team konnte sich richtig absetzen, ein Spiel auf Augenhöhe. Vor allem der MVP auf Lintorfer Seite, Libero Florian Bressert, warf sich in jeden Ball und wehrte alles ab, was auf ihn angegriffen wurde. Nicht zu Unrecht resümierte der Gäste Trainer Thorsten Busch am Ende, dass die Lintorfer Abwehr wie eine Gummiwand war, die kaum zu überwinden war. Nach 32 Minuten und mehreren Match- sowie Satzbällen auf beiden Seiten, war es dann der Lintorfer Diagonalspieler Lars Wittkötter, der unter lautstarken Jubel der Fans den letzten Ball zum 31:29 verwandelte. Vor dem letzten Satz mahnte Trainer Hahler dann, dass man vor allem nach so einem Satz jetzt Moral zeigen müsse, um das Spiel noch zu drehen. Jedoch zeigte sich bei den Lintorfern, dass der Satz nicht nur physisch sondern auch psychisch Kraft gekostet hat.
Die starke Leistung aus dem Satz zuvor konnte nicht wiederholt werden und am Ende konnten die Gäste, die so ihren ersten Tabellenplatz festigten, den Satz mit 25:18 für sich entscheiden. "Grundsätzlich bin ich mit dem Spiel zufrieden, wir haben phasenweise überragenden Volleyball gespielt. Gegen eine Mannschaft wie Ammerland muss man das aber das ganze Spiel durchziehen, sonst verliert man so ein Spiel. Dennoch können wir uns sicher sein, dass wir mit der Leistung von heute noch einige Spiele gewinnen können." fasst Trainer Stefan Hahler am Ende des Tages das Spiel zusammen. Im neuen Jahr geht es dann am 15.1 mit einem Auswärtsspiel in Bremen weiter.
Für Lintorf spielten: Jens Bösmann, Andreas Tissen, Linus Langenkamp, Avi Engbrecht, Ewald Derksen, Henrik Kollweier, Felix Prummer, Laurenz Eimke, Jotam Engbrecht, Florian Bressert, Paul Kowert, Lars Wittkötter, Trainer Stefan Hahler