Am Samstag kam es im Volleydome zu Lintorf zum Match gegen den favorisierten Tabellenzweite aus Hürth bei Köln. Nach der neu etablierten Kaffeerunde vor den Heimspielen bei Lampe ging die Mannschaft von Cord Ernsintg gestärkt in den Spieltagnachmittag.
Doch die Stärkung half zunächst nicht. In Durchgang eins und zwei wurde die Tabellensituation aus Lintorfer Sicht leider ziemlich gut widergespiegelt, sodass die Gäste auf wenig Gegenwehr stießen. Lediglich Vizekapitän Stefan "Bald-Vadder" Hahler konnte zur Normalform auflaufen und deutet den 300 Fans an, was sie in den kommenden drei Sätzen noch zu erwarten haben.
Coach Ernsting appellierte an seine Mannen in der Manier der bekannten Band aus dem Großraum Düsseldorf: „Wenn nicht jetzt, wann dann!?“ und setzte ab Durchgang drei auf eine Mischung aus jungen und wilden sowie erfahrenen und siegeshungrigen Athleten. Damian Jonczynski überzeugt erneut durch seine frechen Pässe und setzt Hürth damit sichtlich zu. So sahen sich die Hürther genötigt, im dritten Satz die maximale Anzahl an Auszeiten zu nehmen. Doch gegen den VfL und die Stimmung durch die Fans war in dieser Phase nichts zu machen. Mit 25:22 ging der Satz an die Hausherren.
Im vierten Satz zeigte dann auf Lintorfer Seite Mittelblocker Andi Tissen eine neue Aufschlagtechnik, mit der die Grün-weißen den Gegner wieder stark unter Druck setzte. „Noch nie gesehen, aber saustark“, kommentiert der Deutsche Meister von 2003 Mark Truschkowski diese Serie. Die Fans jubeln bereits kurz vor Ende des vierten Satzes mit Sprechchören wie „Punkte, Lintorf, Punkte“. Dieser Wunsch soll nicht unerhört bleiben: eine starke Block-Feldabwehr führte zu einem weiteren Satz- und damit zum ersten Punktgewinn in der 3. Liga in der laufenden Saison vor heimischem Publikum führte.
Der entscheidende fünfte Satz kann als Werbung für den Volleyballsport verbucht werden: Kampfgeist, Athletik, jubelnde Fans. Leider mit dem besseren Ende für die Gäste. Als offizieller MVP wird Libero Per-Ole Schneider vom Gästetrainer gewählt, der sich zwar über die Auszeichnung freut, aber lieber einen Punkt mehr im Wohnzimmer der Horde behalten hätte: „danke Lintorf, danke“.
„Saustark! Wenn wir so weiterspielen, kann man auch in den nächsten Spielen mit uns rechnen“, sagte der als Co-Trainer fungierende, verletzte Lars Wittkötter. Diese Aussage findet auch Berücksichtigung im Statement von Urlintorfer Jens Bösmann über die Leistung seines Kapitäns Henrik Kollweier: „Auch wenn er es zur traditionellen Kaffeerunde bei Lampe diesmal nicht geschafft hat, konnte er eines seiner besten Spiele im Trikot des VfL Lintorf zeigen! Ohne Henrik wäre unser Comeback nach zwei verlorenen Sätzen nicht möglich gewesen!" Diese Leistung war es auch, die Kollweier die mannschaftsinterne Wahl zum Ho-Man of the Match einbrachte.
Verteidigen kann er diesen Titel schon am nächsten Wochenende beim Spiel gegen den Tabellendritten FCJ Köln. Eine Woche später geht es dann zum Tabellenschlusslicht aus Solingen.