"Ass, Ass, Ananas, Tutti-Frutti, ole!"
Mit nur sieben, allerdings bis in die Fingerspitzen motivierten Akteuren startete unsere Dritte am letzten Samstag gen Osten, zum TuS Wunstorf. Neben einem im Herrenbereich glücklicherweise nur selten zu hörenden Schlacht- bzw. Anfeuerungsruf auf Seiten des Gegners hatte das Spiel auch noch einige taktische Finessen unserer Jungs zu bieten.
Mit der heute im Hochleistungsvolleyball nur noch selten zu sehenden 2-4 Grundformation schickte Coach Patrick sein Team auf das gelbe Linoleum der Wunstorfer Sporthalle. Der Verzicht auf einen Diagonalspieler hatte sicherlich einerseits mit dem ausgedünnten Kader und der vermeintlich körper- und konditions- schonenden Spielweise dieses Systems zu tun. Andererseits lieben Zuspieler diese Aufstellung, weil sie es ihnen ermöglicht, allen zu zeigen, was sie im Angriff draufhaben. Des Weiteren besetzte Niklas wie gewohnt eine der Außenpositionen, auf der anderen kam Stamm-Libero Jonah zum Einsatz, der im Training bereits mehrfach unter Beweis gestellt hatte, welcher Hammer in dem durchtrainierten Körper des Modell-Athleten schlummert. Über die Mitte lehrte die Kombi Simon/ Juli den Gegner das Fürchten und Akki rückte für seinen Sohn auf die Libero-Position.
Insgesamt ein stabiler Kader, dessen Zusammenspiel im ersten Satz teilweise unter der ungewohnten Aufstellung litt. Trotzdem wurde das Heimteam sicher mit 25:21 in die Knie gezwungen. Und so sollte es auch weitergehen. Satz zwei ging locker mit 28:26, Satz drei mit 25:12 an die Vorzeige-Sportler aus dem Altkreis.
Mit diesen drei weiteren Punkten im Sack festigten die „Fantastischen“ am vorletzten Spieltag Tabellenplatz zwei, der mit einem weiteren Auswärtssieg am 09.03. in Schaumburg endgültig fix gemacht werden soll. Die mögliche Tabellenführung und damit der Aufstieg in die Verbandsliga sind seit dem letzten Wochenende allerdings futsch. Einen Sechs-Punkte-Rückstand bei nur noch einem ausstehenden Spiel holt selbst die Dritte nur schwerlich auf, die sonst auch schon mal Unmögliches möglich macht.
Ein unschöner, beinahe schon unfairer Aspekt des Spiels in Wunstorf soll hier aber nicht verschwiegen werden. Der „Schlachtgesang“ „Ass, Ass, Ananas, Tutti-Frutti, ole!“ mag bei Kinder-Volleyballteams bis zu einem Alter von maximal 13 Jahre seine Berechtigung haben, schon bei Jugendteams wirkt das etwas deplatziert. Wenn nun Herrenmannschaften damit in der Landesliga direkte Aufschlagpunkte feiern, ist das ziemlich verstörend, quasi ein unfairer Eingriff in den regulären Spielablauf. Im Ranking der nervigsten Volleyballsprüche aller Zeiten liegt der Kindereim übrigens auf Platz zwei! Gut, dass aufgrund der Top-Leistung von Libero Akki Asse des Gegners absoluten Seltenheitswert hatten.
Wobei wir auch schon bei der Verleihung der Preise für unsere besten Spieler wären:Zum Ho-Mann wählten die beiden sympathischen Trainerinnen des Gegners sofort den Akki, der seine Aufgabe als Libero ohne Fehl und Tadel erledigte und dabei auch noch ziemlich gut aussah!
Der Goldene Hammer für den Bau-King des Spieltages ging an Juli, der sich die Trophäe durch eine ausgesprochen niedrige Fehler-Quote und eine entschlossene Mimik mehr als verdient hatte.
Und wieder einmal neigt sich eine erfolgreiche Saison der Fantastischen leider langsam dem Ende entgegen. Mal kucken, was der letzte Spieltag noch so bringt…….