Dritte Herren nach erstaunlichem Heimspieltag mit zwei Siegen
Das fachkundige Heimpublikum im Lintorfer Volleydome rieb sich am Samstag verwundert die Augen, als Coach Patrick sein Startformation auf dem Zentralfeld präsentierte. Durch etliche Ausfälle und angeschlagene Spieler gebeutelt, stand ein Team auf dem Platz, in dem sich kaum ein Akteur auf seiner Stammposition wiederfand. Trotz (oder gerade wegen?) dieser Rochaden spielten die „Fantastischen“ unerwartet stark auf.
Nach den Absagen von Toli, Akki, Flocke, Juli und Jonnys Ausfall für die komplette Saison musste der Coach schon ganz tief in die taktische und mentale Trickkiste greifen, um gegen die sehr stark einzuschätzenden Jungs vom Team Schaumburg I einigermaßen bestehen zu können. Zudem hatte der Trainer natürlich auch im Blick, dass anschließend noch ein zweites Match auf dem Spielplan stand. Angesichts des dünnen Kaders und dessen sehr, sehr hoher Verletzungsanfälligkeit ein extrem wichtiger Punkt in den Gedankenspielen des Coaches. Dass seine weitreichenden Überlegungen aber so auf den Punkt umgesetzt wurden, lag auch einer überragenden Tagesform aller Beteiligten, ein Rädchen griff ins andere.
Patrick auf der Libero-Position statt im Zuspiel, der gerade 17 gewordene Max aus unserer 6. Herren (Bezirksklasse) auf der wichtigen Zuspieler-Position, Simon weder auf außen noch diagonal, sondern in der Mitte und Libero Jonah fand sich zunächst als „Außen“-Backup auf der Bank wieder. Zudem Mark und Niklas über außen, Connor in der Mitte und Pawel auf diagonal. Ein im Vorfeld gewagter Ansatz, der aber an diesem Tag genau ins Schwarze traf. Die körperlich überlegenen Schaumburger wurden mit 3:0 (25:21; 25:23; 25:16) geschlagen. Ein Sieg, auf den unter den gegebenen Vorzeichen eigentlich niemand gesetzt hatte und deswegen doppelt schön.
Im zweiten Spiel ersetzt Jonah Mark auf der Außenposition (das erste Mal außen für Jonah überhaupt!) und Nick geht für Pawel auf Diagonal. Alles andere blieb wie in Spiel eins. Dieses zweite Match gegen das Team Schaumburg II war im Vorfeld als das eigentlich einfachere angesehen worden. Das birgt nach gewonnenem erstem Spiel gegen das vermeintlich stärkere Team natürlich die Gefahr, den Gegner zumindest unbewusst zu unterschätzen. Darauf hat der Trainer selbstverständlich auch hingewiesen, genutzt hat es aber nichts. Der erste Satz geht mit 22:25 verloren. Nach einer deutlichen Ansprache in der anschließenden Satzpause reißen sich die „Fantastischen“ zusammen und gewinnen „standesgemäß“ mit 25:10. Und wer die Psyche dieser hochsensiblen Mannschaft kennt, der weiß, nach so einem Satz wird erstmal wieder etwas runtergefahren, eigentlich hat man ja alles im Griff. Das macht sich aber sofort wieder auf der Anzeigetafel bemerkbar. Beim 21:20 für den Gegner kommt Mark für Max und sorgt mit gelungenen Aktionen für den 25:23 unnötig engen Sieg im dritten Satz. Das anschließende 25:9 war dann nur noch Formsache. Durch den Doppelsieg am zweiten Heimspieltag in Folge hat die Dritte den durchwachsenen Eindruck vom letzten Wochenende korrigieren können und die unteren Tabellenränge der Landesliga verlassen. Die Chronistenpflicht verlangt es, auch die Ho-Männer und den Bau-King des Spieltages zu benennen. In Spiel eins hatte der gegnerische Trainer Pawel als stärksten Lintorfer gesehen, in Spiel zwei hatte Mark trotz seines Kurzeinsatzes von gerade mal 1 1/2 Sätzen den Titel als Ho-Mann verdient. (Das fliegende weiße Auto im Hintergrund ist übrigens als ähnlich magisch wie die Leistung des gesamten Spieltages einzuschätzen!). Der Mannschaftsrat wählte anschließen Max für seine courgierte Leistung beim ersten Landesliga-Einsatz zum Bau-King des Spieltages.