Dritte Herren: Teambuilding gelungen, aber ….
Es war alles angerichtet für feucht-fröhliches Event auf dem bekannten Fußballgolf-Gelände in Vehlage, bei dem aber die Leistung auch nicht zu kurz kommen sollte. Schließlich hatte man zugunsten der Fitness sogar auf die zunächst vorgesehene Anreise im Planwagen verzichtet. Das konnte der Qualität des Wettkampfes eigentlich nur zugutekommen, so die Ansicht der Athleten aus Reihen der Fantastischen Dritten!
Die Vorfreude und Spannung der Aktiven nach der Ankunft in Vehlage war förmlich greifbar, als Eventmanager Mark vor Parkurbeginn die vier Dreiergruppen bekannt gab.
Danach schien sich insbesondere das aus den drei aktiven und attraktiven Fußballern bestehende Team B mit Flocke, Johnny und Juli schon ziemlich sicher zu sein, den Sieg einigermaßen locker einfahren zu können. Mit dieser Ansicht hielten Sie auch nicht unbedingt hinterm Berg. Einziges Handicap, das dem neutralen Beobachter sofort in Auge fallen musste: Juli hatte (wahrscheinlich versehentlich!) ein Trikot des HSV aus seinem Kleiderschrank gefischt. Eine Bürde, an der selbst der stärkste Kicker schwer zu tragen hat.
Auch die Spieler der ziemlich bayern-lastigen Gruppe A schienen zu glauben, dass allein durch das Tragen der Trikots von Robben und Lewandowski deren fußballerische Ex-Klasse auf die Trikotträger übergehen würde. Anders war der fast an FC-Bayern-Arroganz erinnernder Optimismus im Vorfeld des Wettkampes nicht zu erklären, eben typisch Münchner „Mia san mia“.
Ohne das übliche Bohei kam diesmal Mannschaft D aus, wahrscheinlich weil Mark zu sehr mit seinen Orga-Aufgaben zu tun hatte, Simon noch private Dinge an Handy klären musste und Pawel gar nicht wusste, was da wohl auf ihn zukam.
Wohltuend geerdet, in sich ruhend und sympathisch dagegen die Gruppe C mit Niklas, Harry und Hardy, die zwar im wirren Gerede über die Siegchancen einzelner Teams kaum genannt wurden, sich aber gleich anfangs eine vielversprechende Taktik zurechtlegten und unaufgeregt in den Wettkampf gingen.
Nachdem alle Mannschaften die ersten beiden Löcher relativ problemlos gemeisterten hatten, trennte sich auf Bahn drei erstmals die Spreu vom Weizen. Was in der „Wegbeschreibung Fußballgolf“ lapidar mit „Loch 3: Unter den Hürden, dann durch die Torwand“ beschrieben wurde, entwickelte sich für Team D zum absoluten Fiasko. Insbesondere das „…dann durch die Torwand“ ließ die Summe der Kicks derart in die Höhe schnellen, dass Mark sich schon hier verzweifelt von sämtlichen Chancen auf den Gesamtsieg verabschiedete.
…und dann kam „Loch 5: Durch die Pfähle, anschließend in der Schrägwand einlochen“. Hier gingen die selbsternannten Favoriten von Team B komplett baden. Die anspruchsvolle Aufgabe überforderte die aktiven Kicker über alle Maße, deckte technische Defizite auf und ließ sie in der Teamwertung gnadenlos abstürzen. Ein Desaster! Gedanken an einen möglichen Platz 1 in der Endabrechnung konnte Team B somit an Loch 5 begraben, und zwar ganz, ganz tief.
Somit kamen nur noch zwei Mannschaften für den Sieg in Frage.
Ob es an dem mentalen Druck lag, immer siegen zu müssen (wie der FCB!) oder an anderen Dingen, kann schwer eingeschätzt werden. Aber ab Loch 6 ging ein kleiner, interner Riss durch das „Bayern-Team“, ausgelöst durch einen tatsächlichen oder nur eingebildeten „Linksdrall“ von „Robben“. Zudem hatte „Lewandowski“ nach einem wuchtigen Schuss plötzlich Oberschenkelprobleme, die ihn nach eigener Aussage in seiner Leistungsfähigkeit behinderten. Sollten hier etwa schon Ausreden gesucht werden, falls es doch nur zu Platz zwei reicht?
Nach 9 von 10 gespielten Löchern legten die Teams vor der finalen Bahn nochmal eine Pause ein, um Kräfte zu sammeln und die Konzentration noch einmal zu fokussieren. Zudem ließ es sich der rührige Sozial-Media-Beauftragte Jonah nicht nehmen, den Zwischenstand seiner Instagram-Abfrage nach dem möglichen Sieger des Wettkampfes zu verkünden. Hierbei spielten sich dann für den Hobby-Soziologen ganz spannende Dinge ab. Insbesondere die digital aufgewachsene Jugend -aber auch die Älteren, die ständig am Handy rumdaddeln- sind kaum noch in der Lage, zwischen digitaler und realer Welt zu unterscheiden. Die Sieger der Umfrage (übrigens lagen hier drei Teams gleich auf) feierten sich gleichzeitig als schon Sieger des Wettbewerbs! Eine etwas gruselige Erfahrung, als würden alle um einen herum plötzlich in eine parallele digitale Welt abdriften und Du kannst nichts dagegen machen. Ein typischer Fall von fortgeschrittenen Wahrnehmungs-Defiziten!
Die finale 10te Bahn bestätigte dann nur nochmal den Eindruck, den die Teams während des gesamten Wettkampfes abgegeben hatten. Und so war es dann auch keine Überraschung mehr, dass Niklas, Harry und Hardy einen verdienten Sieg einfahren konnten, gefolgt von „den Bayern“. Über die beiden anderen Mannschaften soll hier der Mantel des Schweigens gedeckt werden, is besser so!
Anschließend wurden Sieger und Verlierer von der charmanten Linda und dem nicht minder charmanten Niklas in die nagelneue „Casa van Raaij“ chauffiert, wo ein kleiner Zwischenstopp zwecks Besichtigung des Anwesens und Snackaufnahme auf dem Programm stand. Schließlich zog die Karawane der „Fantastischen“ per pedes weiter nach Hördinghausen, um bei Pawel den ereignisreichen Tag mit Lagerfeuer, Wurst und guten Gesprächen ausklingen zu lassen. Danke, Pawel!
Und „on top“ hatte der polnische Sympathieträger weit nach Mitternacht sogar noch eine Weisheit für sein Team parat, das seine Lebenserfahrung dokumentierte und die staunenden Zuhörer sicherlich noch durch einige Krisen helfen wird: „Jeder Tag hat seine Plagen, ein Gläschen Bier schafft Wohlbehagen!“