Aufbäumen der Lintorfer ausgebremst beim 0:3 im Spiteznspiel
Eine vom Ergebnis sehr deutliche 3:0 Niederlage (25:14, 25:20, 25:17) mussten die Viertliogavolleyballer des VfL Lintorf gegen die Absteiger aus der dritten Liga von der VSG Ammerland einstecken. Nach schlechtem Start aber ordentlicher Leistungssteigerung waren es in der vielleicht wichtigsten Phase des Spiels drei fragwürdige Entscheidungen, die den VfL ausbremsten. Der erwartete, spannende Klassiker blieb somit aus.
Das Auswärtsspiel gegen Ammerland stand für Trainer Cord Ernsting nicht unter den besten Vorzeichen. Beim Skat hätte man gesagt: „Ohne vier, Spiel fünf!“ Neben Stammzuspieler Damian Jonczynski, war die Mannschaft ohne Pawel Wajnert, Tom Fust und Mark Truschkowski nach Ammerland gereist. Mit Ewald Derksen die Mannschaft qualitativ hochwertig aufgestockt. Gleichzeitig waren mit 7 spielfähigen Spieler alle Positionen für ein Standard Liberosystem vorhanden.
„Uns war klar, dass wir etwas Zeit brauchen würden, um mit Ewald unter Wettkampfdruck zu harmonieren. Deswegen hatten wir Satz 1 schnell abgehakt und darauf vertraut, dass wir uns noch steigern würden“, so Mannschaftsführer Henrik Kollweier zur Anfangsphase des Spiels. So kam schließlich auch. In Satz zwei wurden die Ballwechsel immer länger und bezeichnenderweise fanden die Lintorfer häufiger die besseren Lösungen. Die Ammerländer gerieten das erste Mal unter Druck. Der erfahrene Trainer Torsten Busch sorgte mit Auszeiten und Doppelwechseln auf Diagonal und Zuspiel für die entscheidende Ruhe. Satz zwei ging ebenfalls an Ammerland.
Die letzte Chance bestand für Lintorf im 3. Satz. Zum ersten Mal verlief der Satzbeginn erfolgreich. Schnelle Pässe von Derksen wurden über Außen und die Mitte durch Prummer & Co versenkt. Die Annahme durch Libero Lars Wittkötter kam auf den Punkt. Bei 6:4 geht Ewald Derksen erneut zum Aufschlag und zimmert einen Sprungaufschlag in die Lücken des Ammerländer Annahmeriegels. Die ganze Halle hat das Ass gesehen. Nur der 1. Schiedsrichter Hartmut Gruca sah es anders. Kurze Zeit später erneuter Pfiff gegen Lintorf. Eine gepritschte Annahme wird als Doppelberührung geahndet. Für das anschließende "Nachfragen" von Kapitän Kollweier wurde mit der roten Karte bestraft. Selbst die gegnerischen Spieler konnten sich angesichts der Entscheidungen ein Schmunzeln nicht verkneifen. Die Moral der Lintorfer war gebrochen, auch der dritte Satz ging am Ende deutlich an die Hausherren.
Ungewohnt deutlich wurde auch Ewald Derksen nach dem Spiel, als er die Situationen noch einmal "Paroli" laufen ließ: "Klar haben wir am Anfang nicht ins Spiel gefunden. Aber dann ausgerechnet in einer Phase, in der wir erstmals vorne waren so ausgebremst zu werden, ist unglaublich! Das habe ich so noch nie erlebt" So zumindest das offizielle Statement des sichtlich erzürnten Zuspielers zum sogenannten achten Mann.
"Das ist schon bitter, aber natürlich haben wir uns die Niederlage in erster Linie selbst zuzuschreiben. Mit allen Mann an Bord läuft das Spiel natürlich auch anders", fasste Cord Ernsting das Spiel zusammen. Nun kann der Trainer sein Team drei Wochenenden auf das nächste Spiel vorbereiten. Am 20. Oktober kommt die wiedererstarkte Mannschaft vom Oldenburger TB nach Lintorf.
VfL Lintorf: Trainer Cord Ernsting, Jens Bösmann, Stefan Hahler, Henrik Kollweier, Matthias Engel, Felix Prummer, Lars Wittkötter, Ewald Derksen