Wir haben uns mal den Spielplan angesehen, unseren leistungsfähigsten MEDION-Computer in den Katakomben des Schwimmbades angeschmissen und so den weiteren Saisonverlauf in der 4. Liga Herren simuliert.
Dabei spuckte der intelligente Elektrohaufen eine Reihe interessanter Facts aus und simulierteauf dramatische Weise den genauen Verlauf des letzten Rückrundenspiels gleich mit. Hier unsere Zusammenfassung...
In der Fußball-Bundesliga liegt die Wahrscheinlichkeit, dass der Herbstmeister am Ende auch Meister wird, bei 68%. Das dies beim Volleyball nicht der Fall ist, zeigt auch der Meistertitel unserer Herren in der Saison 18/19, in der Ammerland zur Halbzeit an der Spitze stand. Am Ende durften die Mannen aus Lintorf die Schale in der Hand halten. Dieses Jahr sollen beide Titel her. Laut Hochrechnungen unseres Simulators, sind wir zumindest schon mal Herbstmeister...
Wie das Spiel in Hildesheim gelaufen wäre
Uneingeschüchtert von dieser Tatsache, machten sich am Samstag Morgen die Jungs von Trainer Stefan Hahler auf den Weg, ins 2 1/2 Stunden entfernte Hildesheim, wo sie gegen den MTV 48 Hildesheim, bis dato Tabellendrittletzter, antreten mussten. Mit einem Umweg über Hannover, wo Außen-Kanone Lars Wittkötter zu einem hervorragenden Brunch eingeladen hatte, wurde auch Andreas Tissen dort eingeladen und so machten sich zwölf gut gestärkte Kerle auf die Reise.
Die Ausgangslage vor dem Spiel war klar, mit einem Sieg und drei Punkten ist man Herbstmeister, denn die VSG Ammerland hatte bei ihrem Spiel gepatzt. Das die Lintorfer nach dem eher verhaltenen Saisonstart noch etwas mit der Herbstmeisterschaft zu tun haben werden, ist auf die Ausrutscher der anderen Mannschaften und die Siegesserie seit dem fünften Spieltag zurückzuführen.
"Hätte mir das einer vorher gesagt, ich hätte es nicht geglaubt!"
unbekannt
Sprachloser Trainer nach blassen Start
Die Wittlager starteten gut ins Spiel und konnten sich schnell mit ein paar Punkten absetzen, mussten dann aber zusehen, wie der Hildesheimer Diagonal-Angreifer zu Höchstform auflief und, angepeitscht vom frenetischen Hildesheimer Publikum, einen Ball nach dem anderen im Lintorfer Feld unterbrachte. Erhoffte man sich dies doch eigentlich von Andreas Tissen, blieb dieser im ersten Satz, bis auf einen Blockpunkt, eher blass. Ungewissheit breitete sich bei den Spielern aus, mit so einer Leistung des Gegners hatte man wahrlich nicht gerechnet.
Auch Trainer Hahler war sprachlos und schickte, in der Hoffnung das es jetzt besser wird, die gleiche Mannschaft nochmal aufs Feld. Dies sorgte bei den Hildesheimer Fans für Verwunderung. denn in Hildesheim hatte sich herumgesprochen, dass in der Lintorfer Mannschaft ein Spieler ist, der nach langer Verletzungspause wieder dabei ist, und bereits im Spiel davor sich direkt die MVP-Medaille gesichert hatte. So nahm auch der zweite Satz seinen Lauf, in dem die Mannschaft um Henrik Kollweier und Co. ständig einem Rückstand hinterherlief. So kam es, dass es auf einmal 23:19 für den Gastgeber stand. Da reagierte Trainer Hahler und brachte Lars Wittkötter aufs Feld. Direkt machte er den Punkt und trat dann zum Auschlag an.
Dramatische Wendung
Was dann geschah, hatten selbst die ältesten Zuschauer in der Halle noch nie gesehen: Fünf (!) Asse in Folge servierte er zum Satzgewinn für die Lintorfer. Mit dieser Aktion kehrte das Feuer in die Augen der Mannschaft zurück. Folglich blieb Wittkötter auf dem Feld, Tissen rotierte für Remi Berent auf die Mittelblocker-Position. Von nun an war das Team den Hildesheimern weit überlegen und gewannen den dritten Satz mit 25:13. "So spielt ein Herbstmeister" hörte man es auf der Tribüne, sogar von den heimischen Fans, tuscheln. Vor dem vierten Satz sprach Trainer Hahler nochmal seiner Mannschaft ins Gewissen, wohlwissend, dass wenn man diesen Satz gewinnen würde, Herbstmeister wäre.
Und so spielten seine Jungs dann auch und ließen den Jungs vom Team 48 keine Chance mehr. Und so kam es, dass es beim Stand von 24:14, satte zehn Matchbälle gab. WIe sollte es anders kommen, denn es stand schon wieder Lars Wittkötter am Aufschlag. Mit einem kurzen Sprungaufschlag, wie man ihn eigentlich nur von Zuspieler Damian Jonczynski kennt, düpierte er den Annahmeriegel der Gegner zum 3:1 Sieg.
Alles was zählt: Nicht Herbstmeister werden
Der Jubel hatte keine Grenzen mehr, der ein oder andere junge Spieler der Lintorfer vergoß sogar ein Freudentränchen. Trainer Hahler war nach dem Spiel überglücklich: "Das war heute eine ganz überragende Leistung des gesamten Teams, auch wenn man heute wahrscheinlich auch mal einzelne Namen nennen dürfte." Routinier Jens Bösmann fügte noch hinzu, dass im heimischen Lintorf durchaus Wetten abgeschlossen wurden. dass es die Mannschaft nicht zur Herbstmeisterschaft schafft. Wohlwissend, dass man es mal wieder allen Kritikern bewiesen hatte, fuhren die Jungs, laut grölend und voller Freude wieder heim ins beschauliche Lintorf, wo sie bei ihrer Ankunft am Cavallino dann doch frenetisch empfangen wurden.