Lintorfer Drittligavolleyballer verlieren den Klassiker mit 1:3. Eigentlich war alles angerichtet: Volleyball zur besten Uhrzeit, 300 erwartete Fans und eine Mannschaft, die hochmotiviert ins Spiel ging.
Nach drei Jahren Pause kam es am Samstag wieder zum großen Derby in der 3. Liga West: Lintorf gegen Tecklenburg - ein bisschen hatte das Ganze etwas vom Derby im Pott zwischen Schalke und Dortmund.
Vor dem Spiel kam dann jedoch die erste Hiobsbotschaft: Stefan Hahler könnte auf Grund einer Fußverletzung nicht mitspielen und auch Libero Daniel Kopp war nach einem Sturz auf die Hand nicht 100% fit. So zauberten die Lintorfer die Liberoikone Mark Truschkowski aus dem Hut.
In einem Spiel, indem in Sachen Lautstärke der vorläufige Saison-Höhepunkt erreicht wurde, erwischten die Gäste aus Tecklenburg den besseren Start. Angepeitscht von ihren eigenen Fans, die in größerer Zahl den Weg in den Volleydome gefunden hatten, konnten sie sich schnell mit 5:2 absetzen. Den Lintorfern war die Nervosität sichtlich anzumerken. Die Annahme war zu instabil und im Angriff fehlte die Durchschlagskraft. „Die Tecklenburger haben von unserer schlechten Annahme profitiert und konnten fast immer einen Doppelblock stellen" resümiert Mannschaftskapitän Henrik Kollweier. So ging der erste Satz mit 25:14 an die Tebu Volleys.
Auch der zweite Satz verlief nicht viel besser. Auch die geänderte Aufstellung brachte zunächst keine sichtbaren Erfolge. So sah sich Trainer Cord Ernsting im Laufe des Satzes zum erneuten Handeln gezwungen und brachte den Youngstar Tom Fust aufs Feld. Eine gute Entscheidung wie sich später herausstellte. Dennoch musste auch der zweite Satz an die Gäste abgegeben werden.
Im dritten Satz wendete sich dann das Spiel zu Gunsten der Lintorfer. Mit Lars Wittkötter und Tom Fust über die außen, Matthias Engel und Andreas Tissen über die Mitte, Damian Jonczynski im Zuspiel sowie Felix Prummer über die Diagonale spielten die Lintorfer bei nun bester Stimmung echten Volleyball. Spektakuläre Block- und Angriffspunkte brachten wieder den Geist in die Mannschaft, der die ersten zwei Sätze gefehlt hatte. Das Publikum fand immer mehr Gefallen an dem Spiel und feuerte lautstark an. So ging der dritte Satz mit 25:19 an die Heimmannschaft. Voller Selbstbewusstsein ging die Mannschaft von Trainer Cord Ernsting in den vierten Satz und hielt auch bis kurz vor Ende immer mit. „Bis zum 16:18 haben wir super gespielt, dann hat uns leider die nötige Cleverness gefehlt, um uns den Satz auch noch zu holen" erklärte Stefan Hahler, der sichtlich geknickt das Spiel von außen beobachten musste. Nach 88 Minuten hieß es dann Matchball für die Gäste. Der 25:19 Satzverlust bedeutet gleichzeitig den 3:1 Sieg für die Tebu Volleys. Freuen konnten sich die VfLer zumindest ein wenig über die MVP Wahl. Denn dank seiner soliden Leistung wurde Tom Fust auf Seiten der Lintorfer zum wertvollsten Spieler gewählt. Eine Auszeichnung, auf die zumindest seine Kollegen noch auf der anschließenden Jubiläumsveranstaltung des Stammlokals des VfL anstoßen konnten. In zwei Wochen geht es dann nach einer kurzen Pause weiter mit dem Auswärtsspiel beim Tabellennachbarn aus Münster-Gievenbeck. Dort wollen die Altkreisler dann ihre makellose Auswärtsbilanz ausbauen.
Für den VFL spielten: Jens Bösmann, Andreas Tissen, Matthias Engel, Damian Jonczynski, Felix Prummer, Mark Truschkowski, Daniel Kopp, Tom Fust, Jakub Brys, Henrik Kollweier, Lars Wittkötter, Trainer Cord Ernsting