Eine aktuelle Bestandsaufnahme
Die Entscheidung des DVV (Deutschen Volleyball-Verbandes) sowie des NWVV (Nordwestdeutschen Volleyball-Verbandes) über den Abbruch der Saison liegt ca. einen Monat zurück. Die Sonderregelungen zur Wertung der Saison, insbesondere den Auf- und Abstieg betreffend, wurden am 25.03.20 erlassen. Wie wirkt sich dieser in der Volleyball-Historie einmalige Vorgang nun konkret für die Abteilung des VfL Lintorf aus? Wie stellen sich zudem die Personalien auf den Spieler- und Trainerpositionen, gerade in den Regionalliga-Teams dar?
Im Damenbereich hat sich die „Erste“ nach einer Saison mit Höhen und Tiefen letztendlich den Klassenerhalt in der Regionalliga gesichert. Nachdem mit Katharina Kilgus bereits vor der Rückrunde eine Spielerin die Mannschaft aus persönlichen Motiven verlassen hatte, haben nun auch Janina Depker, Merle Hörsemann, Larissa Klaaßen, Malin Hörsemann und Kristina Gierke aus verschiedenen Gründen für die kommende Saison abgesagt. Derzeit mit Fragezeichen ist der Verbleib von Marie Koopmann und Anna Maaß zu sehen. Zudem hat mit Ewald Derksen der Trainer sein Amt abgegeben. Sechs bzw. acht Spielerinnen und einen Coach zu ersetzen, ist natürlich eine schwere Hypothek für die kommende Saison. Zumindest auf der Trainerposition kann Abteilungsleiter Stefan Hörsemann mittlerweile „Entwarnung“ geben. Mit dem bisher im Raum Minden aktiven Jens Jäger hofft man, für die kommende Saison gut gewappnet zu sein. Wie sich der Kader weiter aufstellt, welche Zugänge man evtl. noch begrüßen kann, muss lt. Hörsemann allerdings noch abgewartet werden. Gespräche mit diversen Kandidatinnen werden jedenfalls schon seit geraumer Zeit intensiv geführt.
Die „Zweite Damen“ hat nach mehreren Jahren in der Spitzengruppe der Landesliga den Aufstieg in die Verbandsliga geschafft. „Endlich!“, werden sich viele im Lintorfer Umfeld gedacht haben, nachdem die Mannschaft in den vergangenen Jahren das Ziel mehrfach am letzten Spieltag hauchdünn verpasste. Sicherlich auch ein Verdienst des engagierten Trainers Stefan Engelke, der auf einen Mix aus jungen und erfahrenen Spielerinnen setzte und damit Erfolg hatte. In wieweit noch ein sicherlich schmerzhafter Aderlass von Spielerinnen des Aufsteigers Richtung „Erste“ erfolgen muss, kann derzeit noch nicht beurteilt werden.
Mit nur einem Sieg in der Landesliga tritt die dritte Damenmannschaft nach dem damit einhergehenden Abstieg in der kommenden Spielzeit wieder in der Bezirksliga an. „Trotz der deprimierenden Bilanz hat sich die Mannschaft niemals hängen lassen und sich über die gesamte Saison einen enormen Team- und Kampfgeist bewahrt“, lobt Trainerin Erika Kollweier ihre Spielerinnen dennoch. In der kommenden Saison wird die Leveranerin „Ihre Dritte“ zwar nicht komplett verlassen, aber den Aufwand zeitlichen deutlich reduzieren, sprich, sich im Trainerteam auf die Co-Position zurückziehen.
Auf einem sehr starken zweiten Tabellenplatz hat sich vierte Damenmannschaft nach Abbruch der Saison in der Bezirks-Klasse wiedergefunden. Dieser Platz berechtigt nach den Sonderregelungen des NWVV zum direkten Aufstieg. Allerdings haben die Leistungsträger der „Vierten“ während der vergangenen Saison aufgrund der schmalen Spielerdecke schon regelmäßig in der „Dritten“ ausgeholfen. Dies wäre in der kommenden Saison beim Start von zwei Teams in einer Liga regeltechnisch nicht möglich. Stattdessen ist vorgesehen, die sportlich ambitionierten Spielerinnen des diesjährigen Vizemeisters fest in der Dritten bzw. Zweiten Damen zu etablieren.
Die sehr junge fünfte und sechste Damenmannschaft haben in der Kreisliga teilweise erste Erfahrungen auf dem „großen Feld“ gesammelt. Unter der Leitung von Laura Langenkamp, Nele Grothaus und Annalena Schwettlick kristallisieren sich bereits einige vielversprechende Talente heraus. Aufgrund der nicht unerheblichen Zahl von Abgängen von Spielerinnen aus der vierten Mannschaft plant die Abteilungsleitung, die Kräfte aus den Mannschaften vier bis sechs zu bündeln und zwei schlagkräftige Teams aufzustellen. In welchen Ligen diese starten, ist zu diesem Zeitpunkt noch offen.
Nach dem sportlich doch enttäuschenden Abschneiden in der Dritten Liga, dem damit einhergehenden Abstieg und der in beiderseitigem Einvernehmen erfolgten Trennung von Trainer Cord Ernsting schlägt die Erste Herren in der kommenden Saison wieder in der Regionalliga auf. Zwar mit relativ unverändertem Kader, dafür aber mit geschärftem Profil und neuen Coach. Dr. Stefan Hahler tritt sein Traineramt mit ganz klaren Vorstellungen an und hat als erste Amtshandlung gleich einmal angekündigt, den Trainingsumfang drastisch zu erhöhen. Aus dem eingespielten Team der letzten Jahre hat lediglich Tom Fust seinen Abgang angekündigt. Mit möglichen Neuzugängen wurde verhandelt, definitive Zusagen gibt es derzeit aber noch nicht zu vermelden.
Jörg Hinsken heißt die Konstante auf dem Trainerposten der zweiten Herrenmannschaft. Mit einem Mix aus Jung und Alt zwischen 16 und 60 schaffte er auch in dieser Saison wieder eine Platzierung in der oberen Tabellenhälfte der Verbandsliga. Ganz nebenbei mausert sich die „Zweite“ unter Hinsken auch zu einer echten Talentschmiede für die Regionalliga-Mannschaft des Vereins. Neben einigen Abgängen haben sich in den letzten regulär durchgeführten Trainingseinheiten auch schon einige potentielle Neuzugänge vorgestellt. Wie der Kader letztendlich aussehen wird, bleibt aber noch abzuwarten.
Nach einem schwierigen Start konnte sich die Dritte Herren zum Ende der Saison 19/20 mit einem Kraftakt noch ins Mittelfeld der Landesliga vorschieben. Entscheidend dabei: Zwei Siege in den Derbys gegen die in der Tabelle deutlich weiter oben platzierten Bohmter. Auch wenn die Mannschaft um Abteilungsleiter Stefan Hörsemann langsam in die Jahre kommt, abschreiben sollte man die auch in der kommenden Spielzeit größtenteils unverändert aufschlagende Oldie-Truppe nie.
Einiges an Potential steckt nach den Eindrücken der letzten Saison in Lintorfs viertem Herrenteam. Die mit einigen erfahrenen „Ankerspielern“ durchsetzte Mannschaft zeigte im Laufe der Saison eine erstaunliche Entwicklung und bietet jungen Talenten hervorragende Bedingungen, sich weiterzuentwickeln. Die besonders ambitionierten Spieler werden in der kommenden Saison vielfach bei den höherklassigen Teams zusätzliche Trainingseinheiten wahrnehmen. Das Grundgerüst der Kollweier-Truppe bleibt aber auch in der zweiten Bez.-Liga Saison erhalten.
Die als Lintorf V angetretene männliche U16 Mannschaft von Laura Fischer und Dietrich Burde stellte in der vergangenen Saison Lintorf‘s einzigen Tabellenersten bei Abbruch der Saison, wenn man so will, den einzigen (inoffiziellen) Meister. Sicherlich mehr als nur ein Hinweis auf die gute Arbeit, die dort geleistet wird. In der kommenden Saison wird die Mannschaft um Erik Bühning mit unverändertem Kader in der Bezirksklasse antreten. Damit wird die nächste Stufe des Entwicklungsprozesses eingeleitet.
Und eine weiteres männliche Team, Lintorf VI, nimmt in der kommenden Saison erstmals am Spielbetrieb im Erwachsenenbereich teil. Die noch sehr junge Mannschaft wird von Jörg Hinsken trainiert und soll sich ihre ersten Sporen im „Erwachsenenbetrieb“ in der Kreisliga verdienen. Eine Aufgabe, die es in sich hat, die aber die Entwicklung nur vorantreiben kann.
„Soweit der aktuelle Sachstand in Bezug auf unsere Mannschaften im Erwachsenenspielbetrieb. Natürlich sollen hier unser Hobby-Team sowie auch unsere Mannschaften im Jugendspielbetrieb nicht unerwähnt bleiben, für die wir gerade im Jungenbereich dringend noch Verstärkung suchen. In Kooperation mit den Grundschulen im Altkreis Wittlage werden wir im Sommer nochmal gezielt Probetrainingseinheiten anbieten. Aber auch eine direkte Anfrage über den VfL Lintorf ist natürlich jederzeit möglich und hochwillkommen. Wir freuen uns über jeden Neuzugang“, so Abteilungleiter Hörsemann abschließend.