U20m bei Quali zur DM unfassbar knapp gescheitert
Am vergangenen Wochenende fand die Nordwestdeutschen Meisterschaft der männlichen U20 in Hameln statt. Unser Team reiste mit großem Optimismus an, nachdem bei den Bezirksmeisterschaften mit einer sehr eindrucksvollen Leistung und einem starken Kader der Titel geholt wurde. Nun brannte man darauf, noch einen drauf zu setzen und zum ersten Mal seit vielen, vielen Jahren wieder ein VfL-Ticket zu Deutschen Jugendmeisterschaften zu lösen.
Zunächst standen am Samstag die Gruppen-Spiele gegen die Grasdorf/ Rethen Volleys 1 und den TV Baden an. Beide Spiele wurden relativ sicher gewonnen, und zwar mit 2:0 (25:16; 25:12) bzw. 2:1 (25:20; 12:25; 15:12). Das erste Ziel -Platz eins in der Gruppe- war souverän erreicht. So konnte es weitergehen!
In der dann folgenden Zwischengruppe (bestehend aus zwei Siegern und zwei Zweitplatzierten der vier Vorrundengruppen) stand dann als erstes Match ein echtes Brett für die Lintorfer Jungs auf dem Spielplan. Der Turnierfavorit-Favorit und (Achtung: Spoiler-Alarm!) spätere Sieger TV Giesen Grizzlys mit diversen Regionalligaspielern erwiess sich leider als eine Nummer zu groß. Der VfL verlor das Spiel verdient mit 0:2 (18:25; 15:25). Das war zwar ein Dämpfer, aber der Turnier-Modus lies der Mannschaft noch die Chance auf einen der beiden ersten Plätze, die zum Erreichen der Deutschen nötig wären. Die beiden Erstplatzierten der zwei Zwischengruppen würden das Halbfinale spielen, somit war der Einzug ins Finale durchaus noch im Rahmen des Möglichen, wenn Platz zwei der Zwischengruppe erreicht würde. Allerdings müssten die zwei noch ausstehenden Spiele wirklich zwingend gewonnen werden. Eine Drucksituation, mit der die jungen Wilden äußerst souverän umgingen. Sowohl Ausrichter TC Hameln 1 (25:19: 25:17) als auch TV Eiche Horn 2 (25:20; 25:13) wurden locker mit 2:0 weggespielt. Zwischenrundenplatz zwei und damit das Halbfinale waren erreicht. Der VfL war nur noch einen Sieg vom Finale und damit von der Teilnahme an der DM entfernt.
Die Bühne war also bereitet und der Vorhang für das Drama „Halbfinale“ konnte sich heben. Gegner war wieder der TV Baden, den man in der Vorrunde schon mit 2:1 schlagen konnte. Trotzdem war allen Aktiven, Betreuern und Zuschauern klar, dass das kein Selbstläufer wird. … und das wurde es auch nicht. Den ersten Satz gewann der VfL knapp mit 26:24, im zweiten wurde man mit 25:13 förmlich verprügelt. 1:1 also nach Sätzen. Jetzt musste der Tiebreak die Entscheidung bringen, wer zu den Deutschen fährt. Unser VfL startete gut, machte Punkt um Punkt und spielte schließlich eine 14:10 Führung heraus. Ein Spielstand, der in über 90% aller Begegnungen zum Erfolg reicht. Aber jetzt, wo man sie am allerwenigsten gebrauchen konnte, kam die Nervosität doch noch hochgekrochen. Durch Annahmefehler und nicht durchgebrachte Angriffe holte der Gegner Punkt für Punkt auf und gewann einen eigentlich schon verlorenen Tiebreak noch äußerst glücklich mit 16:14. Durch sechs in Folge abgegebenen Punkte verloren die Lintorfer nicht nur der Satz und das Spiel, sondern auch die Teilnahme an der DM. Die Begriffe Entsetzen, Frust, Enttäuschung und Traurigkeit können nicht ansatzweise wiedergeben, war den Spielern in diesem Moment durch den Kopf ging. Für viele war dies altersbedingt die letzte Jugendmeisterschaft, der Traum von der Teilnahme an einer DM bleibt also lebenslang unerfüllt.
Im letzten Spiel um Platz drei war dann verständlicherweise jegliche Luft raus. Es gab eine 0:2 (19:25; 18:25) Niederlage gegen den Oldenburger TB. Geschenkt!
Trotz oder gerade wg. des Halbfinaldramas ein Wochenende, an das sich alle Beteiligten noch lange erinnern werden.
Thies Nieragden