Weise Worte, Morpheus. Zumindest fühlten wir uns so beim gestrigen, bisher deutlichsten 3:0 gegen Göttingen (25:18, 25:13, 25:16) und stehen vor dem Kracher gegen Ammerland weiter an der Tabellenspitze. Aber der Reihe nach:
Zu den Dingen, die sich scheinbar nie ändern:
Ding 1: Gegen Grelli / Göttingen spielt man am Sonntag um 16:00 Uhr. Punkt. War die letzten 20 Jahre so, wird wohl auch noch in 20 Jahren so sein.
Ding 2: Gewohnt gut war auch die Stimmung unter den zahlreich erschienenen Zuschauern, unter anderem befeuert durch die engagierten Hallensprecher / DJ. Insbesondere für einene Sonntagnachmittag war das schon große Klasse. Respekt, hat Bock gemacht!
Ding 3: Ein kurzes Deja-Vu hatte Routinier Stephan Massmann bei den zwischenzeitlichen Sticheleien und Trash Talk Versuchen, die phasenweise an die "good old times" der Duelle gegen Grelli erinnerten. Aufgrund der deutlichen Satzergebnisse wirkten die Bemühungen aber etwas künstlich und wollten nicht so richtig zünden.
Ding 4: Zumindest in dieser Saison scheint sich auch unsere Auswärtsbilanz nicht zu ändern. In vier Spielen in fremden Hallen geben wir keinen Punkt und nur einen Satz ab (in Osnabrück, wobei das schon zu 50% ein Heimspiel war).
Ding 5: Wohl am erstaunlichsten in der Kategorie ist aber, dass Andreas Tissen einfach kein Training braucht. Wirklich keins. Uns fehlen die Worte. Nach überstandener Knie-OP, einem Jahr ohne Volleyball und ohne eine einzige Einheit am Ball gab Andi gestern mit zwei Kurzeinsätzen sein Comeback. Angriff, Block und sogar Aufschlag... als wäre er nie weg gewesen. Respekt Andi! Schön, dass Du wieder da bist.
Zu den Dingen, die sich dann doch ändern...
... gehörte gestern der Kader. Satte sechs Ausfälle galt es für Coach Derksen zu kompensieren. Im Mittelblock rückte Jan Honerkamp ins Team, als Libero stand Daniel Kopp in der Starting Seven. Beide fügten sich nahtlos ins Team ein und lieferten eine hervorragende Leistung.
... gehört die überraschende Niederlage der Bremer gegen Salzgitter, durch die wir uns mit drei Punkten etwas Luft an der Tabellenspitze erarbeiten konnten.
... zählt Spiel für Spiel unser MVP. Am gestrigen Nachmittag holte sich Jan die begehrte Medaille. Völlig verdient aufgrund seiner guten Leistungen in allen Elementen. Ja, auch Abwehr – auch wenn das in der Regel nicht im Vertrag eines Diagonalangreifers steht. Sieben Spiele, sieben Siege, sieben verschiedene MVP´s. Noch ein beeindruckendes Statement für die Ausgewogenheit unserer Truppe! Teamwork makes the dream work.
...müssen wir auch die rekordverdächtige Ankunftszeit in Lintorf zählen. 16:00 Uhr Spielbeginn in Göttingen, pünktlich zum Tatort waren wir wieder in der Heimat. Alles nur möglich durch eine absolut disziplinierte Leistung auf dem Spielfeld, in der Dusche und auf der Autobahn!
Unterm Strich lässt sich festhalten: Mit dieser Truppe geht was. Unser eigener Anspruch treibt uns, wir wollen kontinuierlich besser werden, fordern uns gegenseitig hart im Training. Jeder hat seinen Platz im Team und wird auf der Reise mitgenommen. Und so zittert man sich dann eben am Sonntagnachmittag gegen einen Aufsteiger nicht zum Sieg, sondern gewinnt in der Deutlichkeit trotz sechs Ausfällen. Darauf können wir Stolz sein!
Und jetzt kommt auch noch Ammerland. Wir haben Bock!
Für den VfL am Start: Ewald Derksen, Avi Engbrecht, Daniel Kopp, Jan Honerkamp, Nico auf der Masch, Andreas Tissen, Lars Wittkötter, David Poniewaz, Jan-Oliver Britsche, Stephan Massmann.