Über Klausuren, Urlaub und Corona – die turbulenten Wochen der ersten Herren
Die Lintorfer Volleyballer blicken auf turbulente Wochen im Februar zurück – oder auch aus. Viel zu viel hatte sich abgespielt. Der ehemalige US-Präsident John F. Kennedy sagte einmal:
„Das Wort Krise setzt sich im Chinesischen aus 2 Schriftzeichen zusammen – das eine bedeutet Gefahr und das andere Gelegenheit.“
Nun wäre es fahrlässig und gar falsch, im Bezug auf die Lintorfer Erstvertretung von einer Krise zu sprechen. Die Ausgangslage ist vielmehr fast perfekt. Trotz verschiedenster Probleme konnte man die letzten beiden Spiele mehr oder weniger deutlich gewinnen und steht mit großem Abstand auf dem ersten Tabellenplatz der Play-Down-Runde in der Regionalliga Nordwest. Das dies keine Selbstverständlichkeit ist, geht im Getümmel der letzten Wochen ein wenig unter. Grund dafür sind drei „Probleme“, wie ich es hier einmal süffisant beschreiben möchte, welche die Mannschaft und insbesondere Trainer Stefan Hahler auf den Kopf stellen.
Das Bestreben nach Lernen und den Horizont zu erweitern steckt vermutlich in jedem von uns. Wenn dies allerdings zur Pflicht wird, da man sich Wissen für anstehende Klausuren aneignen muss, welche in der Hochschule stattfinden, so kann dies einem doch zur Last fallen. Hiervon betroffen ist auch ein Spieler der ersten Herren, welcher den Februar nutzt, um sich verschiedensten Thematiken des Studentenlebens zu widmen. Das hier der Kopf nicht zwangsläufig beim Volleyball ist, ist vollkommen selbstverständlich.
Jedes Individuum sehnt sich mindestens einmal im Jahr danach, an einen anderen Ort zu reise, den Gedanken freien Lauf zu lassen und die Seele baumeln zu lassen. Dass dies nach den stressigen letzten Wochen auch Spieler der ersten Herren trifft ist nun keine Überraschung. Egal ob Dubai, Harz oder auch der Herrmannsweg, auf verschiedenste Weise versuchten Spieler sich für den Saisonendspurt fit zu machen. Aufsummiert sind das nun schon mindestens zwei Spieler pro Spiel, die fehlen.
Und auch das böse C-Wort lässt den VfL nicht in Ruhe. Das es bis jetzt gedauert hat, dass es bei uns ankommt grenzt ja schon fast an ein Wunder. Haben möchte man es dennoch nicht.
Bezogen auf die erste Herren bedeutet das nun, dass Trainer Hahler an einem Spieltag evtl. drei Spieler fehlen, welche vermutlich in der Start-6 stehen würden und jetzt durch die Umstände nicht dabei sind. Und hier kommen wir wieder zum Zitat vom Anfang. Schon Kennedy wusste, dass jede Krise eine Chance sein kann. Und diese nun aufkommende Chance nutzten vier Youngstars des VfL eindrucksvoll. In dieser schweren Phase traten die Jungen auf und sorgten nicht nur dafür, dass man eine vollständige Mannschaft aufs Parkett zaubert, nein auch diese Spiele wurden gewonnen. Im Umkehrschluss bedeutet das nun, dass man sich in Zukunft keine Sorge mehr machen muss, sollten Klausuren, Urlaube oder auch Corona dazwischen kommen. Chance genutzt würde ich sagen!
Gez. VfL Kolumnist Bert Birnowski